Von der Idee zum aktiven Arbeitskreis

Beim "Round Table"-Gespräch im Haus Nordhelle wurde 2010 die Idee geboren.

Beim „Round Table“-Gespräch in den Räumen der VHS Volmetal in Kierspe wurde 2010 die Idee geboren.

Dezember 2010 hatte Marion Görnig, Leiterin der VHS Volmetal, Vertreter der evangelischen Tagungsstätte Haus Nordhelle und mich zu einem „Round Table Gespräch“ eingeladen. Dabei ging es um die Frage, wie der damals vorwiegend negativ besetzte Begriff des „Demografischen Wandels“ von der ausschließlichen Vorstellung der alternden Gesellschaft ins Positive gewandelt werden könnte, weil er auch sehr viele Potenziale bietet und durch die Umgestaltung des gesellschaftlichen Lebens und der Infrastrukturen selbstverständlich alle Altersgruppen betrifft.

Am Ende dieses interessanten Gesprächs waren wir uns einig, dass es nicht bei diesem Termin bleiben dürfe. Ich regte an, auf ein konkretes Ergebnis hinzuarbeiten, weil in diesem Bereich eine Verzahnung mit Kommunen, Land, Bund und weiteren Institutionen unerlässlich ist, will man Fortschritte erzielen.
Von der Idee zum aktiven Arbeitskreis

Als konkretes Ergebnis ist der „Arbeitskreis Demografie – Lebenslanges Lernen“ entstanden, der inzwischen von vielen Städten und Gemeinden, Sozialverbänden, Kirchen, Gewerkschaften, weiteren Institutionen und engagierten Einzelpersonen, nicht nur aus meinem Wahlkreis, unterstützt wird.

Dazu gehören: Ev. Tagungszentrum Haus Nordhelle – Friedrich-Ebert-Stiftung – VHS Volmetal – VHS Lüdenscheid – Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg – Hansestadt Attendorn – Stadt Drolshagen – Stadt Kierspe – Stadt Lennestadt – Stadt Lüdenscheid – Stadt Meinerzhagen – Stadt Neuenrade – Stadt Olpe – Gemeinde Finnentrop – Gemeinde Kirchhundem – Bildungsbüro MK – Bildungsbüro Olpe – AWO-Mehrgenerationenhaus Lüdenscheid – AWO Hagen / Märkischer Kreis – AWO Siegen-Wittgenstein/Olpe– DRK-Mehrgenerationenhaus/Haus der Begegnung Olpe – DGB–Region Südwestfalen – ver.di–Bezirk Siegen-Olpe –   Arbeitgeberverband Lüdenscheid – Arbeitgeberverband Olpe – SIHK zu Hagen – IHK Siegen – AHA! Ernährungsberatung – Johanniter–Unfallhilfe e.V. Regionalverband Südwestfalen –Agentur für Arbeit Iserlohn – Josef Gockeln Haus der KAB – Arbeitsgemeinschaft Olper Senioren – THW Lüdenscheid – CJD Olpe – Kreishandwerkerschaft MK – Kreishandwerkerschaft Westfalen Süd –Ärztenetz MK-Süd – agentur mark GmbH – Gesundheitscampus Balve und engagierte Einzelpersonen.

Aus diesem Kreis möchte ich stellvertretend für alle ganz besonders Robert Kirchner-Quehl und Katia Conigliaro vom Landesbüro NRW der Friedrich-Ebert-Stiftung und das gesamte Personal des Hauses Nordhelle hervorheben, die sich immer perfekt um die Organisation der Veranstaltungen kümmern und als Gastgeber stets für einen reibungslosen Ablauf der Treffen sorgen. Dafür sage ich herzlichen Dank.

„Gesund – na(h) gut“ – Konzepte gegen Ärztemangel

 Dr. Vera Gerling, Geschäftsführerin der GER.-On Consult & Research, führte die Teilnehmer ins Thema der Fachtagung ein.

Dr. Vera Gerling, Geschäftsführerin der GER.-On Consult & Research, führte die Teilnehmer ins Thema der Fachtagung ein.

Märkischer Kreis/Südwestfalen. Fahren bald Busse über Land, um Patienten zu Arztpraxen zu bringen oder kommen die Ärzte selbst, bleiben für ein zwei Tage, versorgen Kranke und ziehen dann in den nächsten Ort. Schon bald muss die Gesellschaft mehr Aufwand für die Daseinsvorsorge betreiben, als bisher. „Gesund – na(h) gut!“ – Das Motto für die fünfte Fachtagung des Arbeitskreises Demografie war mit dem Wortspiel gut gewählt. Im Valberter Haus Nordhelle ging bei dem von der Kiersper SPD-Bundestagsabgeordneten Petra Crone initiierten Arbeitskreis nämlich um die Frage, wie die hausärztliche Versorgung, so wie sie die meisten kennen, angesichts unterschiedlichster Herausforderungen auch in Zukunft zu gewährleisten ist. Klar, sie wird zur Herausforderung. Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland wohnen in ländlichen geprägten Kreisen. Sie werden in einen Kreislauf von Abwanderung und damit wegbrechender Infrastruktur bei gleichzeitig steigendem Bedarf an ärztlicher Versorgung geraten.

24.000 Hausärzte gegen bis 2020 in den Ruhestand

Die Zahlen dazu lieferte bei der Tagung am 29. Februar Dr. Vera Gerling, Geschäftsführerin der GER.-On Consult & Research und Mitarbeiterin am gerontologischen Institut der Uni Dortmund. Bis zum Jahr 2020 gehen, so die Fachfrau, rund 55.000 niedergelassene Ärzte in den Ruhestand, davon sind 24.000 Hausärzte. „Aufgrund von Nachfolgeproblemen werden wir dann rund 7000 Hausärzte weniger haben als heute“, zitierte sie aus einer Untersuchung des Bundesärzteverbandes.

Das hat Folgen. Städte und Kreise müssen sich mehr als heute um die Sicherung der ärztlichen und pflegerischen Versorgung kümmern, obwohl sie bei der Steuerung nur begrenzte Möglichkeiten besitzen. „Die Bürgermeister in Südwestfalen haben das erkannt“, berichtete Dr. Vera Gerling aus einer Umfrage ihres Instituts. „Sie betrachten die Sicherung der hausärztlichen Versorgung als eine der größten Herausforderungen.“

Sechs Workshops suchen Lösungen

Wie patientenzentrierte Ansätze, Berufsbildveränderungen im Gesundheitswesen oder Angebote der Telemedizin der drohenden Unterversorgung entgegenwirken können, darum ging es in sechs Workshops im Anschluss an den Vortrag von Dr. Vera Gerling.

So stellten Anja Herder (Geschäftsführerin Gesundheitsregion Siegerland) und Ingo Jakschies (Gesundheitscampus Balve) vor, wie Ärzte und andere Anbieter des Gesundheitswesens auf demografische Veränderungen reagieren, um eine sichere und gute Versorgung zu gewährleisten,. Melanie Rauert und Susanne Gremme vom Krankenhaus Maria Hilf aus Warstein stellten ihr Netzwerkmodell zur wohnortnahen Versorgung von Seniorinnen und Senioren vor. Dr. med. Wolf Diemer, Vorstandsmitglied des NRW Hospiz- und Palliativverbandes verdeutlichte, wie Schmerzpatienten auch im ländlichen Raum gut versorgt werden können.

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Marco Luzius und Ines Dickmann von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe berichteten über die kassenärztliche Versorgung und Südwestfalen und die aktuelle Nachwuchskampagne der kassenärztlichen Vereinigung. Reimund Siebers verdeutlichte, dass auch die Medizin im digitalen Zeitalter angekommen ist und wie sie zu einem wichtigen Baustein für die zukünftige medizinische Versorgung in der Fläche werden kann.

Gesund -na(h) gut: Medizinische Versorgung im ländlichen Raum

Nordhelle 2

Auch 2016 laden die Bundestagsabgeordnete Petra Crone gemeinsam mit dem von ihr initiierten Arbeitskreis Demografie – lebenslanges Ler-nen und die Friedrich-Ebert-Stiftung zu einer Fachtagung am 29. Feb-ruar 2016 von 10.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr in das Evangelische Bil-dungszentrum „Haus Nordhelle“, Meinerzhagen, Zum Koppenkopf 3, ein. Inhaltlich geht es um das große Thema der sich verändernden Gesellschaft.

Wie sieht es mit der ärztlichen Versorgung bei uns aus? Durch Ärzte-mangel besonders im ländlichen Raum und eventuell lange Wege zum Arzt stellt die Sicherung der hausärztlichen Versorgung eine große Herausforderung in Deutschland dar.

Welche Möglichkeiten gibt es, diesem auf uns zukommenden Mangel entgegen zu wirken?

Das Thema wird in verschiedenen Foren mit kompetenten Referenten bearbeitet:

– Gesundheitsregion Siegerland

– Patientenzentrierte Versorgung im ländlichen Bereich – Ge-sundheitscampus Balve

– Wohnortnahe Versorgung für Senior_innen

– Palliativ-/Hospizbewegung

– Ärztliche Ausbildung

– Telemedizin

 

Die Tagung richtet sich an Fachpublikum. Anmelden können sich inte-ressierte Teilnehmer unter der E-Mail-Adresse der Friedrich-Ebert-Stiftung: Katia.Conigliaro@fes.de (bitte mit vollständiger Adresse) oder im Wahlkreisbüro Petra Crone: petra.crone.wk@bundestag.de und un-ter der Telefonnummer 02351-6538.